Festgefahrene Geschlechterrollen sind typisch für Rechte. LGBTAQ+ Personen werden als „widernatürlich“ angesehen und auf eine angeblich gottgegebene Ordnung verwiesen. Der FPÖ, die sich im Zuge der Migration Sorgen um „unsere Frauen“ macht, gehts nicht um Frauenrechte. So meinte FPÖ-Nationalratsabgeordneter Harald Stefan, die Frau sei „vom Nestbauinstinkt“ geprägt und würde „meistens nicht anführen wollen.“ Als sexuelle Belästigung in Österreich strafbar wurde, lehnte FPÖ-Politiker Wilfried Grießer dies ab mit der Begründung, Frauen würden „es lieben, von wildgewordenen Penissen überfallen zu werden“. Aufs vermeintlich „Natürliche“ berufen sich auch esoterische Kreise, die glauben, dass wir für die Verbesserung unseres Lebens mit unserer „weiblichen“ Natur in Einklang kommen müssten. So liegt die Ursache für Gebärmutterzysten laut „Heilerin Lumira“ im übermäßigen Verrichten „männlicher Aufgaben“. Rechtsextremismus, Esoterik, Impfgegnerschaft: Sie alle verstecken ihr reaktionäres Frauenbild hinter einer Mystifizierung des „natürlichen“ Weiblichen. Doch Verhalten hängt nicht vom Geschlecht, sondern der Gesellschaft ab. Geschlechterrollen sind gesellschaftliche Konstrukte zur Aufrechterhaltung des Systems. Passend auch Papst Franziskus, für den Frauen „das edelste Fleisch der Welt“ sind. Mutterschaft hätte kaum Anerkennung, „weil das einzige Wachstum das Wirtschaftswachstum ist“. Hier wird Pseudo-Kapitalismuskritik gegen die Emanzipation der Frau ausgespielt, Verteufelung von Abtreibung inklusive.