Ein Mann erschießt in Halle zwei Menschen aus Frust darüber, dass er kein größeres Blutbad anrichten konnte. Tausende Menschen gehen daraufhin gegen Antisemitismus und rechten Terror auf die Straße. In Hamburg finden sie einen gemeinsamen Nenner mit den Demos gegen die imperialistischen Ambitionen Erdoğans in Nordsyrien. Statt der erwarteten 400 waren 4.000 auf der Straße, um gegen Rassismus und Neonazis, aber auch gegen den Einmarsch türkischer Truppen in Rojava zu demonstrieren.
Auch in vielen anderen Städten gingen Menschen als Reaktion auf den Anschlag in Halle auf die Straße. In Berlin waren 14.000 Menschen bei der „Unteilbar“ Demo. Aktivist*innen unserer deutschen Schwesterorganisation SAV waren Teil der Mobilisierungen. Sie machten darauf aufmerksam, dass die Probleme mit rechtem Terror struktureller Natur sind: Die wachsende soziale Ungleichheit schafft den Nährboden für rassistische und faschistische Ideologien. Staat und herrschende Politik sind Teil des Problems, denn auch sie müssen im Wettbewerb am Weltmarkt auf „nationale Einheit“ setzen. Hier schließt sich der Kreis zu Erdoğan, der mit ähnlichen Mitteln wie Rechte in Deutschland die türkische und die kurdische Bevölkerung gegeneinander ausspielt, um die imperialistischen Interessen des Kapitals in der Region durchzusetzen.