Im SLP-Büro läutet das Telefon. An der Leitung eine junge Frau, die uns berichtet, was ihr und ihrer Tochter passiert ist. Die Sechsjährige hatte sich auf die Schule gefreut. Am dritten Schultag fragt sie die Mutter, warum sie in eine andere Klasse muss als ihre Kindergartenfreundinnen. Die Mutter beruhigt sie, es gehe wohl nur um Fächer, wo die Klasse aufgeteilt wird. Am nächsten Tag dieselbe Frage. Die Mutter wundert sich, was los ist und geht in die Schule. Dort stellt sie fest, dass ihre Tochter in eine „Deutschklasse“ gesteckt wird. Das alles erzählt sie am Telefon in perfektem Deutsch. Sie hat „Migrationshintergrund“ in der 3. Generation, ist hier aufgewachsen, zur Schule gegangen und arbeitet hier. Aber sie hat einen türkischen Namen. Die Tochter ist ein bisschen schüchtern, kann dem Unterricht aber problemlos folgen.
Erst als die Mutter nachhakt und mit dem zuständigen niederösterreichischen Landesschulinsprektorat droht, lenkt die Direktorin ein. Die Tochter „darf“ in der Regelklasse bleiben. Der Mutter wird vermittelt, sie solle das aber für sich behalten, damit andere Eltern ihrem Beispiel nicht folgen.
Deutschklassen 2018: Trennung von Kindern aufgrund ihrer Namen? Ihrer Hautfarbe? Ihrer Religion? Eltern, die sich dagegen wehren, fürchten sich vor negativen Folgen für das Kind. Die Regierung aber spaltet und trennt um jeden Preis!